Schloßführungen sind nach Voranmeldung möglich
Anmeldung: Gemeindeverwaltung Rügland, Tel. 09828 244 oder Rudolf Tischer, Tel. 09828 291
Das Schloss der Familie von Crailsheim: Am 20. April 1584 kauft Ernst von Crailsheim (1526 – 1596), Geheimrat und Statthalter zu Ansbach, das Gut Rügland von Hans von Vestenberg. Mit verkauft wurden: »das alte Haus zu Rosenberg« (Burg) und das »neue Haus zu Rügland« (Schloss). Von der Burg Rosenberg steht heute noch eine Eckturmruine. Vom Vestenberg’schen Schloss ist außer dem Keller unter dem »Alten Schloss« nichts mehr vorhanden. Ein Sohn von Ernst, Georg Friedrich Jun. von Crailsheim (1588 – 1647) erhielt bei der Aufteilung des väterlichen Nachlasses das Rittergut Rügland.
Sein Vormund Johann Philipp von Crailsheim vollendete 1611 an der Stelle eines abgebrochenen Teiles des Vestenberg’schen Schlosses durch den Rügländer Zimmermann Simon Nehring einen Fachwerkbau, der als das jetzige »Alte Schloss« den Nordflügel der heutigen Schlossanlage bildet. Sein Sohn Johann Ulrich von Crailsheim (1626 – 1687) erwarb durch Tausch 1666 den sogenannten »Heilsbronner Hof« (heute Forsthaus). Sein Sohn Hannibal Friedrich von Crailsheim (1657 – 1744), Oberst und »Wirklicher Kaiserlicher Rat«, ist der Erbauer des heutigen »Neuen Schlosses« Rügland. Die Pläne dafür fertigte Karl Friedrich von Zocha, der spätere Ansbacher Hofbaumeister. Begonnen wurde der Neubau Anfang April 1714, abgeschlossen Ende 1717. Wilhelm Friedrich Gottfried von Crailsheim (1700 – 1742), vor allem aber dessen Söhne Albrecht Ernst Friedrich und Julius Wilhelm (1736 – 1805) hatten höchste Ämter an markgräflichen Höfen in Bayreuth und Ansbach inne. Im Jahre 1761 ließ Albrecht Ernst Friedrich von Crailsheim (1728 – 1794) Kostenvoranschläge über einen neu zu erbauenden Schlossflügel erstellen. Zu einem Bauauftrag, dem das heutige »Alte Schloss« zum Opfer gefallen wäre, kam es wohl aus finanziellen Gründen nicht. Stattdessen wurden umfangreiche Reparaturarbeiten am »Alten Schloss« durchgeführt und die hölzerne Zugbrücke durch die heutige Steinbrücke ersetzt.
Bis 1838 lebte in Rügland der Sohn von Julius Wilhelm, Franz Georg von Crailsheim (1777 – 1838), nach seinem Tod blieb zwar die Witwe, die »alte Pine«, weiter in Rügland, das Schloss wurde jedoch seither nicht mehr ständig bewohnt. Der Sohn von Franz Georg, Fedor Freiherr von Crailsheim (1820 – 1885), Landrat (Bezirksamtmann) des Landkreises Ansbach, hielt sich mit seiner Familie im Sommer in Rügland auf. Als sein Sohn Philipp Freiherr von Crailsheim (1861 – 1930) das Wohnrecht im 1. Stock 1885 erwarb und sein Vetter Sigmund Freiherr von Crailsheim (1866 – 1933) im Jahre 1895 ganz nach Rügland zog, befand sich das Schloss in einem stark heruntergekommenen Zustand. Damals wurde die Anlage innen und außen umfassend renoviert. Nach dem Tod des Vaters Philipp bezog Hanns Freiherr von Crailsheim (1888 – 1975) die Wohnung in Rügland im 1. Stock. Gleichzeitig übernahm Krafft Freiherr von Crailsheim (1895 – 1980) die Erdgeschosswohnung seines Vaters Sigmund. Heute gehört das Schloss der von Crailsheim’schen Familienstiftung. Hanns-Jürgen Freiherr von Crailsheim (geb. 1932) steht das Wohnrecht im Erdgeschoß des »neuen Schlosses« zu. Die Räume des 1. Stocks werden mit den vorhandenen wertvollen Inventargegenständen als sogenanntes »Familienmuseum« erhalten und gelegentlich für Veranstaltungen genutzt.